Dauerausstellung Museum am Schölerberg Osnabrück
Museum am Schölerberg Osnabrück
Naturkunde
Auftraggeber Stadt Osnabrück
Projektdauer März 2020 - Juni 2023
Ausstellungsbudget 3.300.000 €
Das Museum am Schölerberg in Osnabrück vereint Naturkundemuseum, Umweltbildungszentrum und Planetarium. Es beherbergt sowohl eine biologische als auch eine international bedeutende Sammlung zur Erdgeschichte und zählt zu den beliebtesten Museen in der Region.
Schiel Projekt überzeugte nach intensiver Vorstudie mit der Idee eines offenen und hellen Raumkonzeptes mit klarer Zonierung, großzügigen raumbildnerischen Elementen und einer nahbaren Präsentation der Sammlung; all dies mit dem Ziel einer nachhaltigen Umsetzung, ganz im Selbstverständnis des Hauses. Das Ausstellungskonzept sieht dazu verschiedenste Möglichkeiten vor, u.a. die bewußte Auswahl und Reduktion von ökologischen Materialien sowie das Weiterverwenden, Umnutzen und Recyceln von Vorhandenem, sowohl aus internem Bestand als auch von extern eingebracht.
So wird das Raumbild eines Teilbereiches beispielsweise von der abstrakten Inszenierung einer Waldlandschaft geprägt. Stilisierte Baumstämme tragen Exponate, Hörstationen, Grafikflächen und HandsOn. Sie sind Ergebnis eines der vielen Ansätze, die im Sinne einer nachhaltigen Umsetzung der Ausstellung von Schiel-Projekt entwickelt wurden: Die alten Ausstellungseinbauten wurden für die Wiederverwertung geschreddert. In neue Formen gepresst erwuchsen sie zu dem visuell prägenden Teil des Lebensraums „Wald“, ein nachhaltiges Erlebnis/Ergebnis gemeinschaftlichen Wirkens unter Einbindung einer beschützenden Werkstatt aus der Region.
Im Rahmen einer Grundsanierung von Foyer und Ausstellungsbereichen konnten notwendige bauliche Veränderungen am Museumsgebäude zugunsten des ausstellungsarchitektonischen Raumkonzepts berücksichtigt werden. So können sich nun großzügige 1:1-Dioramen als grüne Achsen über die Ausstellungsebenen hinweg entwickeln. Bezeichnet als Landschaftsschnitt kennzeichnen sie die vier in der Ausstellung thematisierten Lebensräume und zeigen die Tier -und Pflanzenwelt in der Region Osnabrücks mit ihrer jeweiligen Bodentypologie. Sie geben Einblick in die vielseitigen, artenreichen und doch sehr fragilen (Natur-)Räume. Durch den Verzicht auf Verglasung und das offene Format wird diese Annäherung unterstützt. Das Einplanen weiterer Ebenen ermöglichte die Umsetzung eines begehbaren Karbonwald-Dioramas mit der Versteinerung einer einzigartigen Siegelbaumwurzel im Zentrum des Museums. Die zueinander verspringenden Ebenen können barrierefrei über Rampen erschlossen werden.
Die Gewichtung auf ein vielfältiges partizipatives Erleben der Inhalte ist vermittlerischer Schwerpunkt und bereichert die Gestaltung zielgruppenübergreifend. Dazu gehört ein abwechslungsreiches Angebot an medialen Formaten. Je nach Inhalt, Ausstellungsbereich und angesprochener Zielgruppe entstanden so zum Beispiel Virtual-Reality-Fernrohre, räumlich-mediale Inszenierungen, Computerspiele, Datenvisualisierungen und Erklärfilme.
Neben der eigentlichen Ausstellungsarchitektur, der Ausstellungsgrafik, Mediengestaltung und der Entwicklung von HandsOn-Stationen stammen weitere Funktionsbereiche im Foyer des Museums vom Entwurf über die Ausführungsplanung bis zur baulichen Überwachung von Schiel Projekt. Dazu gehören ein großzügiger Kassentresen mit Berücksichtigung notwendiger Technik, ein Museumsshop mit beweglichem Mobiliar und ein Bereich für Garderobe mit besonderem Augenmerk auf den Bedarf von Besuchergruppen.
Die Schiel Projektgeschellschaft hat die Leistungsphasen 1-8 bearbeitet.